Die Institutionen, die das wirtschaftliche Handeln im europäisch-nordamerikanischen Kulturraum prägen, unterscheiden sich von Land zu Land, und sie waren auch im Zeitablauf nicht einheitlich. Die soziale Marktwirtschaft deutscher Prägung weist beispielsweise andere Züge auf als der angelsächsische Neoliberalismus, und der amerikanische „New Deal“ der 30er Jahre unterschied sich nicht unwesentlich von der gegenwärtigen Wirtschaftsverfassung der USA. Trotz dieser Unterschiede gibt es länder- und periodenübergreifende Gemeinsamkeiten in der Wirtschaftsordnung „des Westens“. Sie treten ins Bewußtsein, wenn man diesen Kulturraum etwa mit dem fernöstlichen oder dem islamischen vergleicht. Die prinzipielle Trennung von Staat und Wirtschaft und die weitgehende Selbststeuerung des wirtschaftlichen Geschehens durch Märkte zeigen sich bei diesem Vergleich als die wichtigsten Merkmale „der westlichen Wirtschaftsordnung“. Sie ist nach marktwirtschaftlichen Prinzipien organisiert und setzt auf „Wettbewerb“ als der zentralen Institution für die Koordination einzelwirtschaftlicher Aktivitäten.

Autor

Prof. Dr. Hermann Sautter

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