21.08.2008

"The Man Born to Be King" und das historisch-kritische Jesusbild

Der Jesus, den Dorothy L. Sayers in ihrem Hörspielzyklus präsentiert, ist kein rekonstruierter Jesus, sondern ohne Wenn und Aber der kirchliche Jesus des herkömmlichen christlichen Glaubens. Aber es ist kein frömmeliger Jesus, der in peinlichen Zitaten spricht, und schon gar kein altmodischer Jesus. Das Ziel der Dichterin war es durchgehend, „die antike Szenerie beizubehalten und moderne Entsprechungen der damaligen Rede- und Verhaltensweisen zu bieten“ (24). … Und das darin gezeichnete Jesusbild ist nach meinem Urteil auch in historischer Hinsicht überzeugender als das sämtlicher Jesusbücher der historisch-kritischen Schule, die ich eingangs charakterisiert habe. Sie alle haben denselben Fehler: Sie können weder die Faszinationskraft Jesu erklären noch seine Hinrichtung durch das Kreuz noch die bis heute andauernde Nachgeschichte, die er doch irgendwie ausgelöst haben muß. Das alles erklärt sich jedoch ganz plausibel, wenn die Darstellung Jesu in unserem Hörspielzyklus nicht ganz verkehrt ist.

Autor

Prof. Dr. Marius Reiser

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