30.07.2009

Der Textforscher Michael Welte über den Roman „Sakrileg“ von Dan Brown (Interview)

FACTUM: Herr Welte, Sie haben weltweit die Klosterbibliotheken und deren Bestände untersucht. Wie oft waren Sie in den verschiedenen Klosterbibliotheken und wie viele Handschriften sind durch Ihre Hände gegangen?

WELTE: Ein Dutzend Mal. Insgesamt habe ich Hunderte von Handschriften in den Händen gehabt.

FACTUM: Haben Sie irgendwo eine Handschrift entdeckt, die uns ein neues Bild von Jesus zeichnet?

WELTE: Nein, ich habe keine Handschrift entdeckt, deren Text uns nötigte, ein Bild von Jesus zu zeichnen, das anders ist als dasjenige im Neuen Testament, also das uns bekannte und vertraute. In der gesamten Überlieferung des Neuen Testaments – und das sind ja nicht nur die weit mehr als 5000 Handschriften, dazu gehören auch die frühen Übersetzungen in die verschiedenen Landessprachen und die Zitate aus dem Neuen Testament in den Schriften der Kirchenväter – gibt es nur ein Bild von Jesus: das des gekreuzigten und auferstandenen Herrn und Heilands der Welt.

Autor

Michael Welte

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