Was versteht man unter einem Weltbild und wie kommt es zustande? Jeder Mensch, der über sich und die Welt nachdenkt, hat ein Weltbild. Es geht gar nicht um die Frage, ob jemand ein Weltbild hat, sondern welches Weltbild er sich macht. Gemeint ist damit, welche Vorstellung, welches Bild, welches interne Modell sich jemand von der Welt macht, von der Gesamtwirklichkeit um ihn herum und in ihm. ... Zu einem Weltbild gehören aber auch Vorstellungen über den Menschen, über sein Wesen, seine Herkunft, seine Geschichte, sein Schicksal und seine Zukunft. Dieser Teil eines Weltbildes ist das Menschenbild, das jemand hat. Es beinhaltet ein Wissen um Werte und Verantwortung (Ethik) und Ansichten über Sinn und Ziel der eigenen Existenz und der Menschheit. Nicht zuletzt gehört zu einem Weltbild auch eine Antwort auf die Frage nach Gott. Der Begriff des Weltbildes ist damit recht weit und allgemein gefaßt. Oft spricht man auch von Weltanschauung. Damit wird auch verständlich, daß verschiedene Menschen recht unterschiedliche Weltbilder haben können. Typisch ist etwa der Titel "Mein Weltbild "eines Buches von Albert Einstein. Wie kommt denn nun bei einem Menschen ein Weltbild zustande? Folgende Elemente lassen sich hier nennen: Übernahme von Wissen anderer durch Ausbildung und Selbststudium. Übernahme dessen, was man gerne "wissenschaftliches Weltbild" nennt. Eigene Beobachtungen und Erfahrungen; u.U. eigene wissenschaftliche Arbeiten. Eigenes Spekulieren, das Wissenslücken überbrückt; eigene philosophische Deutungen der Welt; eigene gewachsene Überzeugungen, Hoffnungen, Sehnsüchte und Ängste.

Autor

Prof. Dr. Peter C. Hägele

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