20.08.2020

Der einflussreiche Neutestamentler und Nachfolger Rudolf Bultmanns in Marburg, Werner Georg Kümmel, charakterisierte die rechte Haltung des Historikers zum Forschungsobjekt, in Kümmels Kontext die synoptischen Evangelien, mit „kritischer Sympathie“. Davon ist im vorliegenden Buch Kein Tod auf Golgatha (München 2019) von Johannes Fried, einem in eigenen Worten „schlichten Historiker, der nicht einmal für die Antike zuständig ist“ (22), nichts zu spüren. Fachfremd wagt sich Fried an ein komplexes Thema, dem er nicht ansatzweise gewachsen ist. Von der Redensart „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ hält Fried nicht viel. Dementsprechend wild geht es auf den ca. 190 Seiten dann auch zu. Dabei präsentiert sich der Autor als nüchterner, vermeintlich vernunftgetriebener Aufklärer, um dann in einem religionskritischen Husarenritt durch die Anfänge des Christentums zu hetzen ...

Autor

Dr. Fabian Grassl

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