Philosophische, medizinische, astrologische und andere Quellentexte in deutscher Übersetzung
Das Konzept der konstitutionellen sexuellen Orientierung ist in unserer modernen westlichen Gesellschaft seit Langem geläufig. In der aktuellen sexualethischen Diskussion taucht gelegentlich die Frage auf, ob die Menschen der griechisch-römischen Antike und damit der Welt des Neuen Testaments dieses Konzept auch kannten oder kennnen konnten. In einigen bibelwissenschaftlichen Veröffentlichungen werden spätestens seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, oft nur nebenbei und ohne nähere Begründung, folgende Behauptungen aufgestellt:
Dass es eine angeborene homosexuelle Orientierung gibt, wisse man erst seit dem 19. Jahrhundert. In neutestamentlicher Zeit habe man noch nicht verstanden, dass es sich bei Homosexualität um "eine irreversible Veranlagung oder Prägung handelt". In der Antike hätten diese Kategorien noch nicht existiert. [...]
Im Folgenden möchte ich anhand der wichtigsten antiken Quellen zum Thema zeigen, warum ich dieses Urteil über den antiken Kenntnisstand zur sexuellen Orientierung nicht teile.
[Quelle: Armin D. Baum, Das Konzept der sexuellen Orientierung in der griechisch-römischen Umwelt des Neuen Testaments: Philosophische, medizinische, astrologische und andere Quellentexte in deutscher Übersetzung, in: Ephemerides Theologicae Lovanienses 99 (2023) 609-637]
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Zudem existiert eine YouTube-Fassung, in der die wichtigsten Texte und Gedanken mündlich präsentiert werden (über den wissenschaftlichen Aufsatz hinaus):
https://www.youtube.com/watch?v=fqFcUN3DnL4&t=1s