Die Ehe ist – glaubt man den „Gebildeten“ unter ihren Verächtern – ein „auslaufendes“ und zudem noch repressives Modell, das man endgültig auf die Abstellgleise vorgestriger Wertvorstellungen deponieren sollte. Auch in den Kirchen will man den Anschluss an die „Postmoderne“ nicht verlieren, in der immer neue Lebensformen der Geschlechter entwickelt werden. Wie soll man sich zu diesen neuen Lebensformen (freie Lebensgemeinschaften, Lebensabschnittsbeziehungen, homosexuelle und auch bisexuelle Beziehungen u.a.) verhalten? Diskriminiert man die Menschen nicht, die so leben, wenn man seitens der Kirchen an den „Institutionen“ Ehe und Familie als allein gültige normative Leitbilder für das Leben der Geschlechter festhält? Sollte man die Ehe nicht als eine mögliche Lebensform unter anderen betrachten oder ihr bestenfalls eine gewisse Vorrangstellung einräumen? Und widerspricht eine mögliche Diskriminierung nicht der Liebe, ja entspricht es nicht der Liebe, auch solchen Lebensformen den kirchlichen Segen zu erteilen?
31.07.2009