Der Aufsatz geht der Frage nach, ob Leben allein aufgrund der Gesetzmäßigkeiten der Physik und Chemie entstanden sein kann und zu erklären ist, wie es der Naturalismus voraussetzt. Experimente zur Erzeugung von Leben beweisen nicht, dass der Materie die kreative Kraft innewohnt, Leben aus und durch sich selbst (Selbstorganisation) hervorzubringen. Wenn Leben in Experimenten erzeugt würde, so beweisen sie nur, dass es möglich ist, dass Leben im naturhistorischen Prozess so entstanden ist, aber nicht, dass es so entstanden sein muss. Würde Leben im Experiment aus toter Materie entstehen, so wären „geistige“ Informationen, die der Mensch aus dem bereits entstandenen Leben gewinnt, die entscheidende schöpferische und Leben schaffende Kraft. Bisher ist es aber weder gelungen, eine lebende Zelle als kleinsten Baustein des Lebens herzustellen noch eine soeben abgestorbene Zelle wieder zu beleben.
Es ist nicht auszuschließen, dass dem Leben eine gegenüber der toten Materie eigenständige und aus den Gesetzmäßigkeiten der Materie allein nicht ableitbare „Kraft“ zugrunde liegt. Alle Versuche, das Leben allein mit rein physikalischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten zu erklären, führten bisher immer zu neuen ungelösten Problemen, lösten das Unerklärliche und Geheimnis des Lebens also nicht auf. Es kann zum Hinweis auf Gott, den Schöpfer des Lebens werden und zum intuitiven Akt des Glaubens an Gott herausfordern. Ein logisch zwingender Schluss auf einen Schöpfer oder gar ein wissenschaftlicher Beweis für einen Schöpfer ist damit aber nicht zugleich gegeben.

Autor

Prof. Dr. Ulrich Eibach

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